Deutsche Herzstiftung und DGPR verleihen Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung

Auszeichnung für zwei Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
POTSDAM. Die Deutsche Herzstiftung hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR) den Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der DGPR-Jahrestagung am 16. Mai 2025 in Potsdam. Die Verleihung wurde von Professor Dr. Bernhard Schwaab (i.), Vorstandsmitglied der Herzstiftung gemeinsam mit DGPR- Präsident Dr. Eike Langheim (r.) vorgenommen. Diesjährige Preisträger sind Dr. Shinwan Kany (2. v. l.) vom Universitären Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Elda Kutali (2. v.r.), Abteilung für kardiologische Rehabilitation, Median Klinik Moselschleife, Bernkastel-Kues.
Den ersten Preis mit einer Dotation von 6.000 Euro erhielt Dr. Shinwan Kany für seine Forschungsarbeit „Associations of ‚Weekend Warrior‘ Physical Activity with Incident Disease and Cardiometabolic Health“, die in der renommierten kardiologischen Fachzeitschrift Circulation publiziert wurde. Während die kardiovaskulären Vorteile regelmäßiger körperlicher Aktivität gut dokumentiert sind, ist bisher wenig über das Bewegungsmuster der sogenannten „Weekend Warriors“ bekannt – Menschen, die den Großteil der empfohlenen 150 Minuten oder mehr an moderater bis intensiver körperlichen Aktivität auf 1 – 2 Tage in der Woche konzentrieren.
Die Forschungsarbeit beschäftigte sich mit den Effekten von nicht täglicher Bewegung auf die kardiovaskuläre Gesundheit. Dabei zeigten sowohl die „Weekend Warriors“ als auch Menschen mit einem regulären Bewegungsmuster ein geringeres Risiko für das Auftreten von mehr als 260 von 678 untersuchten Erkrankungen. Dies galt vor allem für kardiometabolische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Schlafapnoe und Fettleibigkeit.
Für den Benefit der sportlichen Aktivität war es demnach unerheblich, ob die Aktivität regulär über die Woche verteilt wurde oder konzentriert an ein bis zwei Tagen stattfand – solange die mindestens 150 Minuten mäßige bis kräftige Bewegung, wie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen, erreicht wurden.
Den zweiten Preis, dotiert mit 4.000 Euro, erhielt Elda Kutali, Abteilung für kardiologische Rehabilitation, Median Klinik Moselschleife, Bernkastel-Kues, für ihre Arbeit „Cardiac Rehabilitation for patients with reduced left ventricular function in Germany: Insights from the MEDIAN Registry“. Die Forschungsarbeit befasste sich mit der Effektivität der stationären Rehabilitation bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) und untersuchte deren Auswirkungen auf funktionelle, echokardiographische und psychosoziale Parameter.
Die Ergebnisse zeigten signifikante Verbesserungen der körperlichen Belastbarkeit als auch des psychischen Befinden, die auch sechs Monate nach Reha-Ende stabil blieben. Verglichen mit der Literatur (Rehospitalisierungsrate innerhalb von 30 Tagen: ca. 25 %) war die Rate in dieser Studie deutlich geringer (3–4 %). Trotz dieser Evidenz werde stationäre Rehabilitation in Deutschland noch unzureichend genutzt. Besonders für Frauen und vulnerable Gruppen sollten gezielte Strategien zur besseren Einbindung entwickelt werden.
Quelle: HERZ heute 3/2025, Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung), ergänzt durch Peter Ritter (DGPR).